Bitcoin-Verbot? Südkorea sorgt mit Plänen gegen Kryptowährung für Verwirrung
Donnerstag, 11.01.2018, 21:23
Die Digitalwährung Bitcoin reißt einen Rekord nach dem anderen. Seit der Einführung der Kryptowährung ist der Kurs der "digitalen Münze" in astronomische Höhen geschossen - doch er unterliegt auch enormen Schwankungen.
Südkoreas Regierung sorgt mit Plänen für Verbot virtueller Währungen für Wirbel
16.50 Uhr: In Südkorea haben Pläne der Regierung für ein Verbot des Handels mit virtuellen Währungen für erheblichen Wirbel gesorgt. Justizminister Park Sang Ki sagte am Donnerstag vor Journalisten mit Bezug auf den Hype um Kryptowährungen, sollte die "Blase platzen", werde das verheerende Folgen haben. Daher bereite das Ministerium ein Gesetz vor, das praktisch alle Transaktionen mit virtueller Währung im Land unterbinde.
Die Behörden hätten "erhebliche Bedenken" gegen Kryptowährungen, führte Park aus. Das Ganze erinnere an ein "Glücksspiel" und reine "Spekulation", sagte er mit Blick auch darauf, dass Bitcoins in Südkorea höher gehandelt werden als anderswo. Der Hype um die virtuelle Währung ist im technologie-verliebten Südkorea hoch. Dortigen Experten zufolge wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent der weltweiten Bitcoin-Transaktionen in dem Land abgewickelt, das ist zehn Mal so viel wie Südkoreas Anteil an der Weltwirtschaft.
Mit seinen Äußerungen schickte der südkoreanische Justizminister nicht nur die Kurse für Bitcoin & Co. auf Talfahrt - er löste auch einen Sturm der Entrüstung unter Investoren aus. Diese reichten umgehend Online-Petitionen bei der Präsidentschaft gegen das geplante Gesetz ein. Die Regierung beschwichtigte daraufhin: Ein Verbot der Transaktionen sei nur "eine der vom Justizministerium vorbereiteten Maßnahmen", hieß es. Außerdem stehe die Entscheidung noch nicht abschließend fest. Danach erholten sich die Preise für die virtuellen Währungen wieder. Ein Sprecher der Transaktionsplattform Bithumb, die von dem Verbot betroffen wäre, erklärte, sie beobachteten nun genau, was die Regierung tue.
Chinas und Südkoreas Vorgehen gegen Bitcoin lässt Preise stürzen
10.43 Uhr: Strenge Regulierungsbemühungen in den Krypto-Hochburgen China und Südkorea haben die umstrittene Digitalwährung Bitcoin am Donnerstag deutlich belastet. Auch andere Digitalwährungen wie Ether, Ripple und Litecoin gerieten nach den Berichten über ein Schürf-Verbot in China und ein mögliches Handelsverbot in Südkorea unter Druck.
Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete ein Bitcoin zuletzt rund 13.800 US-Dollar, nachdem er einige Stunden zuvor noch mit knapp 15.000 Dollar gehandelt wurde. In kürzester Zeit hatte die Kryptowährung um bis zu 11 Prozent nachgegeben, zuletzt waren es minus 4,5 Prozent. Die derzeit zweitwichtigste Kryptowährung Ether verlor in der Spitze 9 Prozent. Ripple und Litecoin sackten um bis zu 19 beziehungsweise bis zu 10 Prozent ab.
Kryptowährungen haben in Asien eine große Fangemeinde, weshalb die Kurse auf Nachrichten aus dieser Region besonders sensibel reagieren. So hat Chinas politische Führung laut einem Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal" zuletzt eine Sperre für Bitcoin-Schürfer angeordnet. Diese stellen hohe Rechnerleistungen bereit, um als Entlohnung die begehrte Digital-Währung zu erhalten. Grund für diesen Schritt sei offenbar die Sorge vor einer Beeinträchtigung der Stromversorgung gewesen - das Erzeugen von Bitcoin ist extrem energieintensiv. China gilt als Heimat für große, professionelle Bitcoin-Miner.
Gleichzeitig will nun auch die südkoreanische Regierung stärker gegen Kryptowährungen vorgehen. So werde derzeit ein Gesetzesentwurf vorbereitet, der den Börsenhandel mit Bitcoin und Co. untersagt, teilte der Justizminister Park Sang-Ki mit. Bereits im Dezember hieß es, dass der Handel künftig nur noch auf bestimmten Plätzen möglich sein soll. Daraus entstandene Kapitalerträge sollen zudem besteuert werden, um die Spekulation zu begrenzen.
Quelle:
https://www.focus.de/finanzen/boers...ffett-warnt-vor-bitcoin-crash_id_8281149.html